Samstag, 23. Februar 2013

Oh mein Gott.....

Vorweg, die Kleine muss nicht operiert werden! Nun die Details: 
Wir haben den Spendenaufruf so schnell gemacht, da es schien die Kleine müsse so schnell wie möglich operiert werden! Nach dem Besuch bei der Kleinen hat Babs ja mit der Ärztin im Compound gesprochen und dem Fahrer auch gesagt, das sie die Kleine ins Krankenhaus begleitet und die Rechnung selber bezahlt... Am nächsten Tag hat unser Fahrer plötzlich erklärt, dass sie nun das Geld wahrscheinlich nicht brauchen. Sie seien nochmals in ein anderes vietnamesisches Krankenhaus gegangen, um eine zweite Meinung einzuholen. Dieser Spezialist habe diagnostiziert sie brauche keine Operation, lediglich Medikamente und dann wächst das Loch zu..   
Das machte uns sehr stutzig und hinterlies ein komisches Gefühl... Super, alles nur ein Betrug? Wir wollten doch nur das Beste für die Kleine ... Irgend etwas stimmt da nicht! Babs und ich haben dann alles nochmals durchgesprochen und entschieden, jetzt wollen wir es aber genau wissen. Da wir ja schon ganz viel Geld zusammen hatten und nicht die Hoffnung in die Vietnamesen ganz verlieren wollten, hat Babs dann ein Krankenhaus mit europäischem Standard gesucht und direkt einen Termin gemacht. Gestern (Freitag) hat sie die Kinder alle verstaut und ist mit Fahrer und Tochter zu einem Herzspezialist gefahren. Kardiogramm, Ultraschall ... Diagnose: Herz normal, sie benötigt weder Medikamente noch eine Operation .... 
Oh mein Gott, Babs und ich haben die Welt überhaupt nicht mehr verstanden ... Das darf doch nicht wahr sein... Wie kann man nur!!! Babs hat sich dann noch ziemlich lange mit der Herzspezialistin (Vietnamesin, in Frankreich aufgewachsen) unterhalten. Diese hat sich dann bei ihr entschuldigt für solche Vietnamesen...
Wir sind der Meinung, dass wir alles richtig gemacht haben und wir unglaublich froh sind, dass die Kleine gesund ist!
Nichts desto trotz, dieser Familie geht es nicht gut und sie ist sehr, sehr arm. Wir wissen das seine Frau geistig krank ist und vermuten das er wirklich Hilfe braucht, aber nicht auf diese Weise....
Die Untersuchung hat um die 200 USD gekostet, welche natürlich Babs und ich bezahlen.  
 Ok, was nun mit eurem großzügig gespendetem Geld…  
          Erstmals vielen lieben Dank allen!
Wir haben uns folgendes überlegt: 
Hier gibt es arme Leute genug und ganz sicher noch einige Fälle in den verbleibenden Jahren die wir unterstützen könnten. Wir werden das Geld aufbewahren und sollte sich nichts Anderes ergeben, am Ende unseres Trips mit Zinsen an ein Kinderheim hier in Ho Chi Minh City spenden. (Es gibt zwei hier, die offiziell aus der Schweiz unterstützt werden)
Für diejenigen die sagen; Nein, ich wollte diesem Mädchen und nicht irgend jemandem helfen, kein Problem, ihr kriegt natürlich das Geld zurück!
Nichts desto trotz ist das Wichtigste, dass es dem Mädchen gut geht. Es hat vor allem Babs die letzten Wochen extrem belastet und wir sind jetzt froh das alles gut ist! Was wir mit unserem Fahrer machen wissen wir noch nicht..... Einfach alles grosse Schei...... Es tut uns sehr leid!!
Sagen wir einfach, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!!!!

Mittwoch, 20. Februar 2013

Ein par Eindrücke wie unser Fahrer lebt

Von draussen sah das Haus ganz normal aus. So wie es hier gewöhnlich ist. Schmal, wie eine Garage bei uns, in die länge gezogen und drei bis vier Stöcke hoch. Es hat insgesamt fünf Zimmer. Auf dem Bild hier seht ihr die Küche, sie befindet sich im Treppenhaus. Ja, kein Scherz! Er kann sich für seine 3 Kinder und seine Frau nur ein Zimmer leisten...
Wie so oft hier sind die Wände voller Schimmel.
Aber ansonsten war es sehr gepflegt und sauber.




Das ist der Blick vom Treppenhaus in ihre "Wohnung". Zwei schmale Matratzen auf dem Boden, worauf alle fünf schlafen...
Blick vom Zimmer ins Treppenhaus wo sich gleich rechts
die "Küche" befindet..

Eingangstüre in ihr Zimmer.

Unser Fahrer mit seiner kranken Tochter


Die Spielsachen von seiner Tochter...

Dienstag, 19. Februar 2013

Wir bitten um eure Unterstützung..

So, zuerst eine Entwarnung, uns geht es gut. Aber wir sind mit einer traurigen Geschichte konfrontiert, die wir mit euch teilen möchten.
Vor zwei Monaten hat uns unser Fahrer gefragt ob wir ihm 1Million VND leihen könnten (ca. 45sFr.). Seine 4 jährige Tochter sei schwer krank, aber er könne die Medikamente nicht bezahlen. Ok, das ist ja nichts für uns, also haben wir ihm das Geld geliehen. Zuerst waren wir (oder besonders ich) ein bisschen Misstrauisch. Aber er hat das Geld tapfer in Raten zurückbezahlt.
Nur damit ihr ein Bild kriegt, er verdient ca. 250sFr. im Monat. Damit muss er eine Familie mit drei Kindern über die Runden bringen. Bei der Firma wo er angestellt ist, kriegt er keine Versicherung bezahlt. Hut ab vor Bosch, wir bezahlen jedem Arbeiter die Krankenversicherung.
Leider musste seine Tochter kurze Zeit später ins Spital eingeliefert werden. Sie hatte hohes Fieber und schwere Atemnot. Es wurde ein Problem mit ihrem Herzen erkannt. Um sie am Leben zu erhalten braucht  sie eine Implantation von einem Gerät zur Unterstützung der Herzfunktion. Das Gerät braucht sie nicht für immer, normalerweise kann man es nach einer gewissen Zeit entfernen. Danach sollte sie dann vollständig gesund sein und ohne Probleme weiterleben können. Nachdem wir davon erfahren haben, fragten wir ihn ob er unsere Hilfe brauchen könnte. Er braucht Minimum 6000USD, damit seine Tochter operiert wird.
Das war vor drei Wochen und zu unserer Überraschung hat er unsere Hilfe abgelehnt, es war ihm richtig peinlich das wir gefragt haben. Er meinte das wir ihn doch kaum kennen würden und es nicht in Frage kommt das wir so viel Geld für ihn ausgeben. Für uns fast nicht zu verstehen, aber für die Kultur hier normal. Er ist der Vater und versucht zuerst alle eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen.
Heute haben wir jetzt mitgekriegt, dass er zuwenig Geld hat und die Tochter nach Hause nehmen musste. Sie hat schwere Atemnot und kann nur noch liegen.. Wir haben jetzt noch mal mit ihm gesprochen und Barbara wird jetzt morgen zu ihm nach Hause fahren um seine Tochter besuchen. Glaubt mir, es braucht viel das ein vietnamesischer Angestellter seinen Arbeitgeber nach Hause mitnimmt. Jeder der schon Mal in Asien war, weiss wovon ich spreche. Es braucht sehr viel so nahe an Vietnamesen ran zu kommen, aber er ist wirklich verzweifelt.
So, lange rede kurzer Sinn.
Wir haben uns entschieden euch alle für eine kleine Spende anzufragen.
Jeder Rappen der zusammen kommt ist hier 100 mal mehr wert und geht direkt an seine Familie. Sollten wir mehr zusammen kriegen als seine Familie benötigt, werde ich das Geld aufbewahren und nach den drei Jahren an eine wohltätige Organisation spenden.
Macht euch keine Sorgen, wir werden jeden Rappen belegen und aufzeigen wohin er ging. Auch den Befund seiner Tochter lassen wir durch eine unabhängige Ärztin übersetzen und bestätigen. Also keine Sorge, vor allem ich habe mein manchmal blauäugiges Vertrauen in Menschen hier abgegeben. Ohne Beweise wird nichts gemacht. Jeder der was spenden möchte, soll das Geld bitte Barbaras oder meinen Eltern übergeben. Sie werden es dann auf unser Konto überweisen mit dem Vermerk `Spende Vietnam`. Ich habe heute bereits die Raiffeisen Bank kontaktiert, damit sie mir Geld überweisen und seine Tochter so schnell wie möglich wieder ins Spital kann.
Wir danken jetzt schon allen die uns helfen!!
Ich werde dann die nächsten Tage einige Bilder hoch laden, damit ihr sehen könnt zu wem das Geld geht und in welchen Verhältnissen sie leben.

Liebe Grüsse eure Biner Bande aus Vietnam!




Samstag, 16. Februar 2013

Vor den Ferien...

Juppi, unsere Ferien sind greifbar nahe. Ja ich weiss, einige von euch rümpfen jetzt die Nase, schon wieder Ferien???!! Aber glaubt mir es geht nicht anders, wenn die Kinder Ferien haben musst du hier weg. Die die uns besuchen, werden das schnell verstehen. Erstens weg vom Chaos in und um HCMC und zweitens werden wir uns das in der Schweiz nie mehr leisten können mit unseren vier Kindern... Also ausnützen was geht und möglichst viele verschiedene Orte in und um Vietnam bereisen.
Noch drei Tage und dann geht es los!! 10 Tage sun, fun and nothing to do in Hoi An.....
Letzte Woche haben uns Freunde zum Nachtessen eingeladen. Wohin?? In das Lokal wo wir letztes Mal wegen unseren Schuhen nicht rein kamen... Es war super, die Preise sind zwar für die Verhältnisse hier sehr gediegen, aber das Ambiente, Essen und Ausblick einmalig. Ein muss wenn Ihr uns besuchen kommt;)
Diesen Samstag (02.02.13) hatten wir New Year Party bei uns im Compound. War ein gemuetlicher Abend mit sehr gutem Essen. Die Vietnamesischen Familien hier vom Compound haben gekocht. Es gab viele typische vietnamesische Gerichte frisch zubereitet. Wir haben auch neue Leute kennen gelernt. Einige aus Kanada, also besser gesagt Vietnamesen, die waehrend der 70er Jahre geflohen sind. Gab also eine kleine Geschichtslektion fuer mich, die ich euch nicht vorenthalten will. Als der Norden versuchte den Süden einzunehmen, flohen viele aus dem Süden auf nahe gelegene Inseln. Die meisten von Ihnen waren Katholiken, die dann von Kanada aufgenommen wurden. Hat mich schon lange gewundert wieso die Leute hier immer soviel von Kanada erzählen... Die Kinder von ihnen kommen jetzt allmählich zurück um ihr Heimatland kennen zu lernen. Einige bleiben für immer, andere gehen nach drei bis vier Jahren zurück. Die Umstellung ist halt schon krass, wahrscheinlich vergleichbar mit unserer..
Nein, ich bin nicht von der Rolle wenn ich mich oben auf die Ferien freue und heute Abend dann den Bericht über die Ferien hoch lade... Ich habe diesen Eintrag nur vergessen online zu stellen...
Also bis gleich mit tollen Bildern aus unseren Ferien und einer traurigen Geschichte die uns im Moment zu schaffen gibt....