Dienstag, 26. Juni 2012

Woche vier: Äs rickt

Langsam nähert sich die Ankunft meiner Liebsten. Noch 6 Tage und der Rest der Biner-Bande kommt in Vietnam an. Ich bin stark damit beschäftigt alles hin zu kriegen bis am Montag. Babs ist auf Kurs, sie war fleissig und hat alles gepackt;) Nun darf sie mit den kleinen in einem leeren Haus auf den Tag der Tage warten. Da werden wohl noch einige Tränen ihren Weg finden... Aber es soll bei ihnen nicht anders sein als es bei mir war. Komisch, für mich ist das irgendwie schon weit weg, obwohl ich doch erst 3.5 Wochen hier bin... Man hat gar nicht die Zeit um nachzudenken. Am Abend bin ich erst gegen 19.00Uhr zurück und zu müde zum Denken. Dann gibt es nur noch ein kleines Nachtessen, Update über Internet; RRO, Blick, Bluewin, Mail und danach ist es schon Zeit zum Schlafen gehen. Mit der Zeit wird man wohl im Auto schlafen, gemäss der Erfahrung der anderen Expats, aber davon bin ich noch weit entfernt. Erstens habe ich kein Vertrauen in die ganzen Gegner auf der Strasse, zweitens hat es so viele Baustellen wo es dich richtig durchschüttelt und drittens ist das Leben entlang beider Strassenseiten für mich noch so eindrücklich, das ich möglichst viel sehen will. Auch wenn es nicht gerade die schönsten Eindrücke sind die man da sammelt... Es ist immer wieder krass zu sehen wie die Menschen mit der Umwelt umgehen. Der Müll wird einfach überall hin geworfen. Am Abend gehen dann in der Stadt die Müllmänner umher und sammeln alles auf. Entlang der Strasse zum Bosch-Werk wird am Abend vor jedem "Haus"  ein kleines Häufchen gemacht und angezündet. Nehme an die Leute haben zu wenig Geld sich eine Heizung (Nacht sehr kalt mit ca. 26°C) zu kaufen:) Das Schlimme ist, alle verhalten sich so. In der Firma hat es extra diverse Mülleimer zum Trennen der Abfälle. Ich habe noch keinen Vietnamesen gesehen, der sich die Mühe nimmt den Richtigen zu benutzen, insofern er überhaupt einen benutzt. Es gibt sogar Arbeiter die den Müll daneben werfen und die Putzfrauen, die hier fast jede halbe Stunde den Boden reinigen, können es dann sortieren.. Ähnlich ist es auf den Strassen. Neben jeder Ampel steht eine Anzeige wo die Sekunden ablaufen bis zum nächsten Umschalten. Für mich als Peter von der Alp recht nützlich. Ich interpretiere das so: Bei Rot kann ich den Motor ausschalten und weiss genau wann ich ihn wieder starten muss, ohne das hinter mir ein ungeduldiger Schweizer anfängt zu hupen. Hier dient es dazu: Sobald es noch ca. 5 sek dauert, fängt man an loszufahren. Betonung auf `anfangen` loszufahren, den mein Fahrer macht das immer im zweiten Gang. Wenn man ja den Ersten nicht benutzt spart man Treibstoff... Aber so lernen die das hier und sind davon natürlich überzeugt, auch wenn der Motor Minimum einmal pro Tag absäuft. Gut, bei diesen flachen Strassen kann das mal passieren;) Ja, das mit dem Motor ausschalten ist nicht einfach. Als wir gestern auf die Fähre ausweichen mussten, da die Strasse verstopft war wegen eines Unfalls, bemerkte ich auch dort das Umwelt- und Treibstoffbewusstsein. Die Reichen lassen den Motor auf der Fähre laufen, obwohl sie aussteigen. (Klimaanlage und so...) Die Ärmeren schalten ihn aus und öffnen die Fenster, aber nur weil der Treibstoff so teuer ist. Tja, so war das bei uns wahrscheinlich vor ein par Jahren auch, oder????
LG an alli Backi

Donnerstag, 21. Juni 2012

HCMC Woche drei

Ausblick Hotelzimmer
Steht seit einer Woche vor dem Hoteleingang,
irgend eine Werbeaktion.....

So sieht es jeden Morgen aus....  Mopeds soweit das Auge reicht. Ich glaube langsam die kriegen Geld pro gefahrenen km. Heute bin ich um 6.15Uhr gestartet, da ich um 8.00Uhr ein Meeting hatte. Es sah genau so aus wie die anderen Tage als ich um 7.00Uhr gestartet bin.... Das selbe Bild jeden Abend, nur gesellen sich dann noch hunderte LKWs dazu und eins könnt ihr mir glauben, von denen würde in der Schweiz keiner eine Bewilligung kriegen. (Weder Fahrer noch Gefährt!):(
Kleines Gewitter..... Innerhalb von 2 Minuten steht das Wasser 2-3cm hoch auf den Strassen. Es lebe der Wasserabfluss, was leider an einigen Stellen hier vergessen wurde;) Aber sie sind stark (leider sehr langsam) am Ausbauen...


Sonntag, 17. Juni 2012

Zoo








Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, habe ich mich zu Fuss auf den Weg in den Zoo gemacht. War ein ca. 40min Fussmarsch. Da die Sonne heute keine Minute schien, war das mit einem leichten Wind richtig angenehm. Der Eintritt in den Zoo hat mich dann stolze 15000 Dong gekostet, zur Erinnerung 1sFr.>20000 Dong.... Der Zoo ist sehenswürdig, man kann sich da gut einen halben Tag verweilen. Neben Tieren hat es auch ein par kleine Rummelplatz ähnliche Geräte für die Unterhaltung der Kinder. Wirklich ganz nett, aber heute war es leider völlig überfüllt mit Vietnamesen. Ich habe mir sagen lassen, das sie fast jeden Sonntag in den Zoo gehen. Es hat Grünflächen wo dann ganze Familien am Picknicken sind und nebenbei auch noch eine Bühnenshow mit unglaublich lauter Musik.. Im Zoo wurde ich dann von ein par jungen Vietnamesinnen freundlich darauf aufmerksam gemacht mehr zu lachen. Ich habe deren Rat zu Herzen genommen und bin lachend weiter gelaufen:) Trotzdem haben mich alle angeschaut und sich nach mir umgedreht, da ich einfach zu gross bin für dieses Land! Das wurde mir dann richtig bewusst als ich den Zoo verlassen wollte. Am Ausgang hat mich eine Frau mit ihrer Tochter höflich darum gebeten ein Foto zu machen. Ich dachte, wie so oft, ich solle ein Bild von ihnen machen. Doch hier ist alles anders, ich habe zuerst mit der Mutter posiert und danach mit der Tochter. Sie wollten unbedingt ein Foto von mir, da ich ca. 50 cm grösser war. Sie haben sich dann mit einem sehr freundlichen Händedruck bedankt. Tja, so einfach kann man Menschen eine Freude machen, was bei uns kaum passieren würde.. Der Rückweg vom Zoo ins Hotel gestaltete sich dann schwieriger als gedacht. Ich nahm allen Mut zusammen und wollte nicht den selben Weg zurück gehen. Grosser Fehler, nach ca. 1h20min musste ich mir eingestehen das ich mich verlaufen habe. Ich nahm dann zum x-ten Mal die Karte in die Hand, aber konnte die Strasse in der ich war nicht finden. Ich beriet mich dann mit mir selbst und traf die Entscheidung ein Taxi zu rufen. Aber da ich so ein Glückspilz bin (Insider: natürlich den Glücksbringer immer bei mir, danke Conny, Iglu und Afrika;);)), klopfte mir plötzlich jemand auf die Schulter. Ich dachte schon jetzt werde ich ausgeraubt, da ich doch ziemlich in der Pampa war. Aber nein, es war ein ca. 60 jähriger Australier Namens Steward der schon zwanzig Jahre hier lebt. Er beschrieb mir nicht den Weg auf der Karte, sondern lief mit mir zusammen zu meinem Hotel! Das passiert in einer 10 Millionen Stadt, gut wahrscheinlich nicht jedem, aber ich bin halt ein Glückspilz;) Er hat mir dann noch einen Schweizer empfohlen der auch schon einige Jahre hier sei (Pilot bei Vietnam Airline), um ein par Schweizer Kontakte zu knüpfen. Eine wirklich sehr nette Geste. Als ich im Hotel war gönnte ich mir erstmal ein Bier. Eigentlich wollte ich dann noch zum Fluss laufen, aber leider begann es zu regnen. Wobei das jetzt mal ein richtiger Regen war, so ähnlich wie beim EM-Spiel das verschoben werde musste. Ja nu, wieder ein Tag vorbei, den ich so schnell nicht vergessen werde! Und jetzt Prost aus der Hotelbar....;) 

Samstag, 16. Juni 2012

Erste Eindrücke nach 2 Wochen

Nun bin ich schon zwei Wochen hier in Saigon.. Ich muss sagen es ist sehr aufregend, schritt für schritt lerne ich mit den Vietnamesen umzugehen. Aber eins könnt ihr mir glauben, das ist nicht einfach;)
Es ist sehr speziell diese Armut und daneben das übertriebene Auftreten im Stadtzentrum unter einen Hut zu kriegen. Was ich sehr schnell begriffen habe ist das die Ausländer hier aus Prinzip übers Ohr gehauen werden. Man zahlt für alles das drei- bis vierfache. Wenn ich einen Kaffee bestelle, bezahle ich 20000 Dong (1sFr), der Vietnamese daneben nur 5000 Dong.... Das sind natürlich nicht Preise aus dem Stadtzentrum, dort ist es das doppelte. Heute habe ich einem deutschen Kollegen geholfen sein Haus zu räumen. Er war vier Wochen in Deutschland und als er zurückkam war sein Haus voll von Termiten, Mäusen, Kakerlaken und was sonst noch alles für Ungeziefer hier rumläuft.. Das alleine ist aber hier noch kein Umzugsgrund. Die Vietnamesen stecken dann einfach ein par Giftpakete in das Haus und reparieren die Schränke die von Termiten zerfressen wurden... Da aber bei diesem Haus sich die Fliessen von der Wand lösen und Teile der Aussenfassade runter stürzen, durfte er ausziehen. Er geht neu in ein Appartement, sehr schön und billiger als ein Haus. Für uns sind diese Appartements zu klein, ich suche weiterhin ein Haus für uns. Eines hatte ich schon fast, aber leider hat der Landlord kurz vor unterzeichnen des Vertrages erklärt, die Miete von 3300USD reiche ihm nicht... Es ging dann plötzlich um 4000USD was mir zu viel war. Jetzt habe ich im selben Compount ein anderes Haus in Aussicht. Zwar ein bisschen älter als das erste, aber die Anlage ist sehr gepflegt und sehr sicher. Es gibt einen Spielplatz, die Jungs können dort Velofahren und es hat einen Pool für Kinder. Nach den Geschichten die ich in den ersten zwei Wochen gehört habe, ist die Sicherheit Prio.1. Es ist halt eine Grossstadt, sehr schnell wachsend und mit sehr vielen armen Leuten die hier das große Geld machen wollen.. Im Grossen und Ganzen habe ich aber das Gefühl das die Vietnamesen sehr nett sind. Bei 10 Millionen in dieser Stadt gibt es halt einige schwarze Schafe. Die MA in der Firma sind sehr nett und hilfsbereit. Auch mein Fahrer, obwohl er mich in der ersten Woche schon betrogen hat, macht jetzt einen sehr netten Eindruck und bringt mir jetzt sogar jeden Tag frische Früchte. Er hat den Wagen für private Zwecke gebraucht, was für mich ein Problem ist, da ich pro km bezahlen muss. Ich muss jeden Tag die gefahrenen km visieren und da ist mir plötzlich aufgefallen das er jeden Tag 50km mehr auf dem Zähler hat, als wir tatsächlich gefahren sind. Ich habe ihn darauf angesprochen und er erklärte mir das es langweilig sei den ganzen Tag auf dem Boschgelände auf mich zu warten. Das kann ich nachvollziehen, aber ist nicht mein Problem. Pro Monat habe ich 2600km bezahlt und alles was mehr ist, bezahle ich aus meiner Tasche. Nachdem ich ihm das erklärt habe (ziemlich deutlich, da er an dem Tag der Dritte war, der mich betrog) hat er sich entschuldigt und mir gesagt das er für jeden km ab 2600 extra Gehalt von seiner Firma kriegt.... Wie gesagt, die denken wir können das Geld von den Bäumen pflücken... Nett wie ich bin, habe ich mich nicht über ihn beschwert da er sonst seinen Job los wäre. Wir haben jetzt ein Abkommen getroffen, das er jeden Tag 100km fahren darf. Das heisst ihm bleiben pro Tag ca. 20km wo er den Wagen ohne mich benutzen darf, ich aber trotzdem unterschreibe. So brauchen wir im Monat ca. 2400km (arbeitet 6 Tage die Woche) und ich liege im Budget. Seitdem fährt er jeden Tag genau 100km und ist sehr freundlich zu mir. Gestern Abend hat er mich mit seinem Roller abgeholt und in ein vietnamesisches Lokal zum Essen eingeladen. Es war mir zwar ein bisschen unheimlich, da ich weit und breit der einzige Ausländer war unter stark Bier trinkenden Vietnamesen, frei im Lokal (Mischung zwischen Garten und Garage) herumlaufenden Hühnern, Katzen und Hunden. Meine Angst war aber vollkommen unnötig. Wir haben sehr gut gegessen, aber dazu nicht zu viele Details (Frosch und ....). Auch zu trinken gab es genug oder vielleicht sogar zuviel.. Die trinken Bier ohne aufhören, nach dem zehnten San Miguel habe ich dann gedacht es ist genug. Mein Fahrer machte einen ziemlich wackligen Eindruck und musste noch mit mir in die Stadt zurückfahren.. Zum Glück geht der Roller nur 40km/h, den ins Auto hätte ich den nicht mehr gelassen. Es war ein sehr gemütlicher Abend, wo ich die Gastfreundschaft der Vietnamesen richtig geniessen konnte. Heute werde ich nicht mehr viel verbrechen. Morgen werde ich den Zoo besuchen, soll sehr hübsch sein. Aber mehr zu meiner Zeit hier im nächsten Eintrag;)
LG an alle Backi

Sonntag, 10. Juni 2012

City Tour mit Moped

 Das war mein Fahrer für 3 Stunden. Konnte gut Englisch und wusste ziemlich was zu erzählen....





Der Bager ist gerade in Reparatur. Rechts oben seht ihr was die da bauen, natürlich auch am Sonntag... Solche Baustellen hat es unzählige, an jeder Ecke wird an Hochhäusern gebaut...






                                            Die grösste Kathedrale aus der Frankreich-Zeit.


Wollte immer mal Kriegsheld spielen:) Mein Fahrer hat kurzerhand den Zaun auf die Seite geschoben und gesagt ich dürfe aufsitzen für ein Foto. Bevor jemand reklamieren konnte waren wir schon weg....





Hightech Kirche mit grell leuchtendem Kreuz und Flachbildschirmen an jeder zweiten Säule. Eine der wenigen Sachen wo die Vietnamesen einen Vorsprung haben.....

Ob mein Schatz wohl auch mit unseren vier Kids so rumfahren wird?????????

Dienstag, 5. Juni 2012

Hallo alle zusammen

Nun ist es soweit, unser Abenteuer in Vietnam hat für mich begonnen. Seit drei Tagen bin ich, nach ein par kleinen Schwierigkeiten am Anfang (kein pick up, kein Hotel reserviert..), in Ho Chi Minh City. Ich bin im Hotel einquartiert und bereits voll am Arbeiten. Das Werk ist erst ein Jahr alt und sehr gepflegt. Für Insider, die brauchen kein Clean NiP, alle zwei Minuten kommt die Firma "Heinzmann".... Die Linie die ich im Moment (meine Rolle hier ist noch nicht ganz klar, da mein neuer Chef auch erst seit zwei Monaten da ist...) zusammen mit einem Vietnamesen betreue, ist in der Testphase und sollte nächste Woche die ersten brauchbaren Loops (für die Techniker, Google suche "Push Belt") produzieren. Wird spannend ob das reicht... Aber nichts desto trotz ist schon eine zweite Linie im Aufbau, die im August in Produktion gehen soll. Keine Angst, noch nicht fertig, die dritte soll Anfang nächsten Jahres starten..... Also hier wird kräftig investiert.. Die Leute haben mich sehr gut empfangen. Es hat viele Ausländer hier, die meisten sind bereits seit mehreren Jahren in diversen Ländern unterwegs. Ich werde diese Woche am Freitag auf Haussuche gehen und hoffe was passendes zu finden. Ist sicher das wichtigste, das sich unsere Familie später auch wohl fühlt hier. Die Fahrten zum Werk und zurück sind jeden Tag ein Erlebnis. Von 1h10min bis 2h20min habe ich schon alles erlebt.. Das heisst ich starte um 6.50Uhr und komme zurück zwischen 19.30 und 20.00 Uhr.
Für alle die meine Private Email Adresse möchten: arnold.biner@bluewin.ch. Ich werde versuchen den Blog aktuell zu halten, für die die Interesse haben.
Schöne Grüsse an alle!!!!